Sensibilisierung für Barber-Shops

Gemeinsame Versammlung der Friseurinnungen Buchen und Mosbach

Hochkarätige Gäste begrüßte Herbert Gassert, Mosbacher Obermeister und Vorstandsvorsitzender des Landesfachverbandes Friseur und Kosmetik, im Namen seines Buchener Obermeisterkollegen Bernd Beikirch bei der gemeinsamen Jahresversammlung der Friseurinnungen Buchen und Mosbach im „Haus des Handwerks“ in Mosbach. Zum einen den Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel und zum anderen den Landesgeschäftsführer des Fachverbandes Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg Matthias Moser.

Geschuldet war die Prominenz vor allem dem brisanten Thema Barber-Shops, die anscheinend seit geraumer Zeit überall „wie Pilze aus dem Boden schießen“. Mit großer Besorgnis beobachte man, führte Moser aus, die augenblicklichen Entwicklungen in der Ausübung des ehrbaren Friseurhandwerks. Barber-Shops würden gegründet. Ein Trend, welcher in ganz Deutschland Einzug halte. Probleme gäbe es in der Zulassung und der Ausübung des Gewerbes, die bei einem großen Anteil der Gründungen zu erkennen seien.

Ein Barber-Shop unterscheide sich in seinem berufstechnischen Leistungsprofil kaum vom Herrenfriseur. Barber-Shops seien in der Regel „Herrensalons“ mit einer besonders maskulin-modischen Ausrichtung. Hier spielten Bärte im Kontext zu Frisuren mit einer sehr markanten Schnittführung eine größere Rolle.

Da in diesen Geschäften wesentliche Teiltätigkeiten des Friseurhandwerks realisiert würden, stelle die Eröffnung eines Barber-Shops eine selbstständige Betätigung im Friseurhandwerk dar und bedürfe der Eintragung in die Handwerksrolle. Regelvoraussetzung dafür sei die Meisterqualifikation.

Und diese sei in sehr vielen Fällen nicht gegeben. So wurde kürzlich in Mosbach ein Barber-Shop, der keinerlei betriebliche Genehmigung und keine handwerkliche Voraussetzung besaß, dicht gemacht und zwar in enger Kooperation zwischen der Handwerkskam-mer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, der Kreishandwerkerschaft Neckar-Odenwald-Kreis und Gewerbeaufsichtsbehörden von Stadt und Landkreis.

Dr. Brötel schlug vor, die Thematik sowohl für Friseure als auch für die Öffentlichkeit sensibel anzugehen. Zielgerichtete Information sei für alle Beteiligten notwendig. Oft seien bei einer Geschäftseröffnung Unkenntnis über die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Fall. Geweckt werden solle Aufmerksamkeit und Vermeidung von Gedankenlosigkeit. Notfalls stünden den Behörden als letzte Eingriffsinstrumentarien „Betriebuntersagung und Bußgelder“ zur Verfügung. Gassert resümierte: „Barber-Shops bilden nicht aus, zahlen in der Regel keine Steuern. Das geht den konventionellen Betrieben an die Substanz.“

Besonders stolz zeigte sich Herbert Gassert über den vom Fachverband Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg (BW) und der Gewerkschaft ver.di ausgehandelten Entgelttarifvertrag für das Friseurhandwerk in BW, der nun durch eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung abgesichert wurde. Saloninhaber und Saloninhaberinnen, seien sie Mitglied einer Innung oder nicht, müssen sich nun an das Entgeltregelwerk rechtlich bindend halten.

Eine Ehrenauszeichnung für besondere Leistungen beim praktischen Leistungswettbewerb BW erhielt Leonie Friedel aus Amorbach. Die Kammersiegerin, die bei „Hair & Beauty Gossenberger“ in Buchen ausgebildet wurde, belegte beim Landeswettbewerb den zweiten Platz.

Gute Stimmung in den Friseur-Innungen Mosbach und Buchen. Man kann stolz sein auf die verhandelten Tarifverträge und deren Allgemeinverbindlichkeit. Vielen Dank an Boris Gassert und Matthias Moser, Landesgeschäftsführer des Fachverbands Friseur und Kosmetik Baden-Württemberg (beide hinter Herbert Gassert).

Zurück