Brotprüfung in Buchen

Fast 90 Prozent der Backwaren wurde prämiert

Die prämierten Bäcker und die Gäste  freuen sich bei der Urkundenverleihung in der Sparkasse  über die guten Ergebnisse hiesiger Bäcker bei der diesjährigen Brotprüfung. Foto: Martin Bernhard

Regionaldirektor Ulrich Herrmann von der Sparkasse Neckartal-Odenwald ging in seiner Begrüßung auf die Geschichte des Brots ein, vom Alten Ägypten über die Germanen bis heute. „Brot ist weiterhin auf dem Vormarsch“, stellte er fest. So habe sich zum Beispiel Japan von einem Reis- zu einem Brotland gewandelt. Nach den Worten von Herrmann sind im deutschen Brotregister über 3200 unterschiedliche Brotsorten registriert. Deutschland weist damit die größte Vielfalt an Brot weltweit auf.

Peter Schler, Obermeister der Bäckerinnung Buchen, freute sich darüber, dass sich von den 15 Innungsmitgliedern sieben an der freiwilligen Brotprüfung beteiligt hatten. Diese haben über 70 verschiedene Backwaren bewerten lassen. Die Brotprüfung ist für Schler eine Art „Brotberatungsdienst“. Denn diese helfe den Bäckern dabei, gut zu bleiben und immer besser zu werden.

„Deutschland ist seit Jahrzehnten Brotweltmeister!“, stellte Landrat Dr. Achim Brötel fest. Die Bäcker in der Region verwendeten regionale Produkte und legten Wert auf gute Qualität. Die größte Herausforderung der Zukunft bestehe für die Bäcker darin, Nachwuchs zu finden. Er wies darauf hin, dass der Landkreis kürzlich in die Zentralgewerbeschule Buchen investiert habe, um die Qualität der Ausbildung dort auf einem hohen Niveau zu halten. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie den guten Namen des Bäckerhandwerks hochhalten“, schloss er seine Ausführungen.

„Brot ist mehr als ein Nahrungsmittel“, stellte der Buchener Bürgermeister Roland Burger fest. Es sei ein Synonym für das Leben. „Wir können stolz darauf sein, dass wir in Deutschland so eine Backtradition haben“, sagte er. Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger freute sich darüber, dass sich so viele Bäcker aus der Innung Buchen an der Brotprüfung beteiligt hatten. Er wünschte allen, dass sie mit ihrer guten Backqualität auch gutes Geld verdienen mögen.

„Der Juli ist die dümmste Zeit für eine Brotprüfung“, sagte Friedbert Englert, Obermeister der Bäckerinnung Mosbach. Denn die Hitze erschwere die Teigführung. Dass die Bäcker über 70 Brot- und Brötchensorten zur Bewertung abgegeben hatten, spreche für eine große Vielfalt an Backwaren.

„Die Bäckermeister haben mit billigen aufgebackenen Teiglingen aus Polen und Tschechien zu kämpfen“, sagte Brotprüfer Karl-Ernst Schmalz vom Deutschen Brotinstitut. Um gegen Supermarktware bestehen zu könnten, müssten die Bäcker eine hohe Qualität liefern. Schmalz lobte die eingereichten Backwaren. Er freute sich darüber, dass die Teilnehmer an der Brotprüfung für fast 90 Prozent ihrer eingereichten Brote und Brötchen Auszeichnungen erhielten. „Wir Bäcker betreiben einen hohen Aufwand, um gutes Brot zu backen“, sagte er. „Wir vom Deutschen Brotinstitut arbeiten derzeit daran, dass das handwerklich gebackene Brot in der Außenwahrnehmung einen höheren Stellenwert erhält.“  

An der Brotprüfung haben folgende Betriebe der Bäckerinnung Buchen teilgenommen: Lunkenheimer (Buchen), Münkel (Schloßau), Schler (Mudau), Müssig, Leiblein (beider Walldürn), Breunig (Hainstadt) und Seitz (Gerichtstetten).

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